So,
CAD:
Ich nutze Fusion360, das gibt es für Privatleute ohne Umsatz kostenfrei. Die einfachste Lösung ist daher Fusion360 zu installieren um die CAD-Dateien zu sehen/bearbeiten/wandeln.
Die Herausforderung beim Lenken:
Das größte Problem ist das erforderliche Moment, welches man zum Einschlagen der Vorderräder braucht. Der Mäher wird wegen der 4 Antriebsmotoren und den zwei Mähmotoren schwer. Alle meine Versuche mit Servos und Getriebemotoren sind am Verschleiß oder der Trägheit der Lösungen gescheitert. Ggf. kann man mähen, in meinem Fall aber nicht dem Perimeterdraht folgen. Reduziert man die Fahrgeschwindigkeit, bleibt der Mäher wegen zu geringem Antriebsmoment am Berg stehen.
Bei den Zweirad getriebenen Mähern sieht das Gegensteuern/Lenken in der Regel gut aus, da die Räder ja fest stehen. Bei der beweglichen Lenkachse müssen sie aber eingeschlagen werden. Das kann dann dazu führen, daß sie in hoher Geschwindigkeit nach rechts und links oszillieren.
Da ich also eine Lösung mit Lenkantrieb nicht hin bekommen habe, habe ich ingenieursmäßig einfach den Antrieb weg gelassen. Die Räder lenken jetzt durch ihre Differenzgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit der 4 Räder wird permanent berechnet. Damit die Lenkräder besser einschlagen bekommen sie noch einen PWM-Zuschlag. Das gilt es dann so abzustimmen, daß die Lenkung schnell genug ist, nicht oszilliert und auch bei kleinen Lenkeinschlägen einlenkt. Ich benutze zwei Perimetersensoren um weitere Informationen zu bekommen (drehen in die richtige Richtung, Fahren entlang des Drahts). das macht das Folgen des Drahtes aber auch nicht einfacher.
Wenn ich beim
RTK-Mähen die 1cm Abweichung einhalten will, dann ist der Regelbedarf hoch, das sieht man sogar bei Eve am Gezappel. Da habe ich die letzten Tage aber auch dazu gelernt, manchmal ist weniger Genauigkeit dann doch sinnvoll und führt zu besseren Ergebnissen. das würde dann zu sehr unruhiger Lenkung führen - hier ist noch Handlungsbedarf.
Der 4WD bleibt sehr viel besser in der Spur (in schwierigem Gelände), beim 2WD fällt das Gegenlenken aber weniger auf.
Bei
RTK habe ich persönlich noch großen Lernbedarf.
Ich nutze Ardurower /Ardupilot auf Pixhawk. Mein eigenes PCB dient im
RTK-Modus quasi nur als Motorsteuerung.
Mit Missionplanner hat man ein sehr leistungsfähiges Tools um sehr detailliert die Fahrten zu planen, incl. Höhen. Eve kann man z.B. auch vorwärts/rückwärts fahren lassen, ohne Drehbewegung. Das erstellen der Mission ist dann aber recht aufwendig. Meine Missionen haben aktuell noch ca. 400 Zielpunkte !!!
(das liegt wohl aber auch an mir
)
Berechnen kann Missionplanner die Fahrt in soweit, daß bei mehr Höhe die „Drohne mehr Gas geben muß“. Hierzu gibt es sehr viel Material im Netz.
Bauraum:
Die Vorderachse dreht sich um die Längsachse des Mäher. Das ist eine simple Lösung, bei der alle 4 Räder immer auf dem Boden stehen und auch belastet sind. Federung ist eigentlich dazu da, das Rad an den Boden zu drücken, insbesondere wenn es bei schneller Fahrt abhebt. Aus meiner Sicht ist der Nachteil von Federung: kostet Geld, mehr Teile, ggf. Kompliziert, ggf. anfällig und das Mähwerk hat keine definierte Position zum Boden - daher nutze ich keine Federung.
Die Vorderräder drehen um 180 Grad. Dadurch fährt der 4wd wie ein 2wd (nahezu), kann auf dem Punkt wenden und die Software bleibt grundsätzlich wie die des 2wd.
Die Länge der Vorderachse ermöglicht die 180 Grad Einschläge, die Räder gehen knapp an den beiden Messern vorbei. Die Messer schneiden bis zur Außenkante der Räder. So kannst Du auch an einer Mauer entlang kratzen und möglichst sauber den Rand mähen. Die Maße der Räder (210mm D) und der Messer (2x220mm = 440mm D) geben so eigentlich die Geometrie vor. (wie gesagt,
RTK noch nicht getestet).
Die Vorderräder sind jetzt (nach vielen Varianten) per Zahnriemen gekoppelt.
Gelenkte Vorder/Hinterachse habe ich auch schon getestet. Hierzu gibt es auch ein Video. Hat aber nicht wirklich einen Vorteil gebracht.
Die Vorderachslenkung hat bei mir keine Dämpfung. Fährt der Mäher durch ein Loch, zerreist es den Geradeauslauf (wenn auch nicht bedeutend), das sieht schei.. aus. Bei zwei gelenkten Achsen wird das noch schlechter. Außerdem wird das Fahrgestell kompliziert, weil beide Achsen mehr Abstand zu den Messern brauchen und halt auch einschlagen können müssen. Mn könnte aber den Einschlag halbieren. Ich würde dann aber die 4 Räder mechanisch miteinander koppeln.
Spurhalten ist kein Problem. Sollte einfacher sein als beim 2wd. Auch Rückwärtsfahrt funktioniert recht gut.
Also Lenkung bedeutet nicht mehr
Motor !
Mein 2wd (Lenkung kaputt -> also 2wd Notbetrieb) hatte noch das Problem, daß das GROSSE Vorderrad in den Löchern im Rasen stecken geblieben ist.
Zu Eurem Fazit:
2wd für ebenen Rasen - ganz genau !
4wd für Steigung, Unebenheiten - ganz genau !
Zusätzlich:
4wd - viel mehr Power
4wd - einfach gei…..
Hardware:
Mein großer blauer fährt noch mit PCB-1.3 und Bürstenmotoren. Die Teile sind 4 Jahre in Betrieb, der Mäher hat sich über die Jahre entwickelt.
Eve ist völlig anders.
Für mich kommen nur Lösungen in Frage, die zu 100% offen/frei sind.
Die Teile im Shop sind sicherlich gut ausgesucht, aber welche Software-Lösung willst Du damit umsetzen?
Ardupilot schätze ich als sehr viel leistungsfähiger aber auch komplizierter ein.
(Mein nächstes Projekt wird wohl: Raspberry Pi,
esp32/teensy4.1-Motorcontroller, mavlink, Missionplanner, simplertk2b, Software selbst mit ROS2)
… und natürlich kann mein ganzer Kram verwendet werden …
Gruß Fürst Ruprecht