Konsequente Abschirmung

jemihi

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Moin,

ich hatte die letzten Tage bei meinem experimentellen Jemower-Versuchsträger immense Probleme hinsichtlich des Erkennens des Perimeters.

Ich hatte nach dem erfolgreichen Test mit einer Schleife von etwa 4 Metern Durchmesser mitten auf dem Rasen nun das komplette Rasenstück mit einem Kabel eingezäunt.

Ohne Mähmotor lief alles gut, ich konnte beim Sender mit 10V und einem Duty von 100% arbeiten. Der Jemower hat überall mehr oder weniger sicher das IN/OUT erkannt. Ich war zufrieden. Dann wurde der Mähmotor zugeschaltet, und nichts ging mehr. IN/OUT wurde nicht mehr erkannt, teilweise wurde die Schleife als OFFLINE gemeldet.

Da habe ich angefangen, die Kabel von der Spule im Jemower zum Verstärker (verdrillt waren sie schon) mit Alufolie zu umwickeln und hab sie auf Masse gelegt. Im Test zeigte sich, dass ich ohne Mähmotor zwar auf 10V bleiben musste, aber die Duty auf 50% (!) runternehmen konnte. Ich war begeistert und habe den Mähmotor zugeschaltet. Und wieder ging nichts mehr.

Ich, leicht frustriert, hab den Jemower genommen und nun auch den Verstärker mit Alufolie umwickelt und die Kabel bis zum Arduino. Bei dem Test mit Mähmotor (den Test ohne Mähmotor habe ich mit gespart) war immer noch nichts zu gewinnen.

Nun war ich noch mehr frustriert, es war aber schon dunkel und ich hab am nächsten Morgen nun auch die wild umherliegenden Versorgungskabel vom Akku zum ESC meines Brushlessmotors, den ESC selber und die 3 Kabel vom ESC zum Motor mit Alufolie umwickelt und an den gleichen Massepunkt wie die Umwicklung der Spule vom Vortag angeschlossen. beim nun folgenden Test mit Mähmotor ging überhaupt gar nichts mehr, es war so schlecht wie nie zuvor. War vielleicht der Anschluss an den gleichen Massepunkt falsch, wurden nun Störungen über die Masse auf die Spulenkabel übertragen? Ich war mir da sehr unsicher, ob sowas möglich ist.

Also hab ich dann in einer groß angelegten Aktion am wiederum nächsten Tag (heute) die komplette Leistungsverkabelung herausgerissen, ALLE Kabelpaare ordentlich verdrillt und direkt an die Masse der Batterie angeschlossen. Der Massepunkt für die Spulenschirmung blieb weiterhin der Punkt hinter dem Step-Down-Regler am Arduino-Sensorshield. Diese Arbeit hat ziemlich lange gedauert und ein wenig Bastelfrust erzeugt, weil es teilweise sehr frickelig ist, die Kabel erst rauszureissen und dann anschließend wieder irgendwie ordentlich einzubauen. Zusätzlich habe ich dem Brushlessmotor eine Haube aus 3 Lagen Alu-Folie verpasst, die auch am Leistungsschirm angeschlossen ist.

Nu kam der Moment der Wahrheit. Ich habe den Jemower mitten auf den Rasen gestellt, zum potentiell miesesten Punkt hinsichtlich Perimetererkennung. Ohne Mähmotor war das Signal tiptop. Ich konnte den Sender auf 8V und 2/3 Duty runterdrehen. Soweit war ja alles wie gewünscht. Dann hab ich den Mähmotor gestartet. Und siehe da, er hat immerhin ziemlich oft ein richtiges IN/OUT angezeigt. Mein Herz schlug höher. Ich drehte noch kurz am Sender und plötzlich war das IN/OUT-Signal stabil. Ich war bei 10V und 2/3 Duty angelangt. Also freudig emotional aufgedreht, den Auto-Modus angeschaltet und zugeschaut, wie der Jemower seine erste komplette Akkuladung 1A auf dem Rasen zugebracht hat. Es funktioniert endlich. Juhu !

Ich bin begeistert und wollte allen anderen Anfängern an meiner ziemlich wichtigen Erkenntnis teilhaben lassen B)

1. Kabel verdrillen
2. Abschirmen und den Schirm auf Masse legen. Am Besten dort, wo man auch die Leistung abnimmt.
3. Kabel räumlich ordentlich voneinander trennen (wenn es möglich ist).

Allen, die es schon wussten und für die es nichts neues ist, ihr hattet Recht :) Bin leider im Bereich des EMV ein absoluter Neuling :)

Gruß,
Jem
 
Ja, davon kann ich ein Lied singen ;) - noch ne Kleinigkeit (so habe ich es gelöst):

Der Weg des "Kleinsignals" (also das Spulensignal) sollte extrem kurz gehalten werden - daher habe ich die Spule direkt am Verstärker angeschlossen (ohne weitere Kabel). Dann den Verstärker abschirmen. Und wie Du, alle Kabel mit hohen Strömen verdrillen. Und genügend Abstand vom Mähmotor zum Verstärker.

Wir sollten das Grundprinzip mal in einer Skizze für's Wiki festhalten...
 
Da werde ich bei mir auch noch mal pasteln müssen, ich denke das einige meiner Probleme auch daher kommen.

Alex hat recht, gehört UNBEDINGT ins Wiki.

Danke für den Tip.

Könnte man nicht auch geschirmte Kabel nehmen ? Altes Netzwerk Kabel (flexibel) das noch irgendwo übrig ist ?


Gruß Stefan
 
Ja, ich denke man kann auch ein geschirmtes Kabel nehmen. Wichtig dabei wäre nur, dass die Adern intern paarweise verdrillt sind.

Ich habe an ein LiYCY (siehe Anhang) gedacht. Für Daten und sensiblen Kram in 2x0,14 und für die höheren Ströme in 2x1,5.

Hat mit dem dicken Querschnitt schon jemand Erfahrung? Das dünne LiYCY nutzen wir in der Firma für alle Sensoren etc, das lässt sich gut verarbeiten.

Oder gibt es was anders, was vielleicht besser ist? Vielleicht ein LiYCY-CY? Doppelt geschirmt (siehe Anhang)?

Gruß,
Jem
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